Medialer Flugzeugabsturz Supergau - Abschalten

Die Art und Weise wie die Medien den Flugzeugabsturz der Germanwingsmaschine über den Alpen ausschlachten und – wälzen ist widerlich. 

Gemessen am Aufwand tendiert der Ertrag gegen Null. 150 Tote, darunter viele Deutsche, von einer Linie zu verantworten, die so gut wie nie Abstürze zu beklagen brauchte, die höchsten Sicherheitsstandards  folgt, ein Pilot, der zum Zeitpunkt des Unglücks gar nicht hätte zu fliegen brauchen, und ein Kapitän, der es in den entscheidenden 5 Minuten nicht schafft, ins Cockpit zu kommen, um das Unglück abzuwenden. Das sind die Fakten. 

Diese vermittelt keine Informationen, sondern nur noch Gefühle. Das Entsetzen der Öffentlichkeit will gefüttert werden. Dahinter stehen die Millionen von Menschen, die Angst haben, sie könnten auch ein Opfer solcher Unglücke werden. Diese Angst ist berechtigt. Doch sie hat mit dem eigentlichen Unglück nichts zu tun. All die Botschaften, die bei der Aufklärung dieses Absturzes noch zum Vorschein kommen mögen, können die elementare Angst der Menschen nicht beantworten. Diese Angst macht sie abhängig. Und sie lassen sich abhängig machen. 

Die Medien, die diese Angst bedienen, wollen gar nicht mehr aufklären. Sie wollen hohe Einschaltquoten und mediale Bindungen im Publikum erreichen. Auch die Politik versucht ihr Schnäppchen dabei zu machen

Und das Publikum scheint hin- und hergerissen. Es ist ja nicht so, dass niemand merkt, wie wenig das Herumwühlen in diesem Unglück mit dem eigentlichen Aufklärungsbedürfnis der Gesellschaft  zu tun hat. Aber statt sich zu helfen, schimpfen die Menschen. Sie wollen, dass die Medien sich zurückbesinnen. Doch die Menschen sind Kunden, und die Medien sind ein Markt. Das Produkt sind die Informationen. Das mag man beklagen, doch läßt es sich nicht ändern. Und gegen ein schlechtes Produkt kann man sich schon helfen. Und gegen schlechte Medien auch: Abschalten. 

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