Eric Hobsbawm: Wie man die Welt verändert: Über Marx und den Marxismus

Eric Hobsbawm

Wie man die Welt verändert

 

Über Marx und den Marxismus – übersetzt aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn, Thomas Atzert

Erscheinungsdatum: 27.08.2012

Fester Einband, 448 Seiten

Register

 

Preis: 27,90 € (D) / UVP 37,90 sFR (CH) / 28,70 € (A)

 

ISBN 978-3-446-24000-1

Hanser Verlag

Hobsbawm beschäftigt die Aktualität der marxschen Kapitalismusanalyse, die er wieder unter die Leute bringen will. Doch mit den Millionen von Toten, die der Kommunismus, und sei es in seiner stalinistischen, maoistischen oder auch Pol-Potschen Spielart, zu verantworten hatte, beschäftigt er sich erst gar nicht. Für Hobsbawm, einem breit aufgestellten, englischen Gelehrten, der tief in den kommunistischen Traditionen verwurzelt ist, ist alleine die Rezeptionsgeschichte der Marxschen Schriften für seine angebliche Aktualität ausschlaggebend. Und seine Verehrung für Marx geht so weit, dass er ihn wegen seines Einflusses auf die Weltgeschichte auf eine Stufe mit den Schöpfern der großen Weltrelegionen stellt. Marx Kapitalismuskritik mag heute angesichts der großen Finanz- und Währungskrisen neues Interesse finden. Doch das Problem der Marxschen Ideologie besteht ja nicht in ihrer Kritik am Kapitalismus, sondern im Schaffen einer Ideologie, die mit ihrem Ausschließlichkeitsanspruch den Boden der Moderne, auf der sie geschaffen wurde, verlassen hat. Nur so war es möglich, dass im Namen des Kommunismus ganze Völker in Angst leben mußten, und Zig-Millionen von Menschen ihr Leben verloren. Entkleidet man aber Marx seiner kommunistischen Ideologie, bleibt von manch einem seiner in der Tat interessanten Gedanken nichts übrig, was nicht Eingang in die Sozialwissenschaften gefunden hätte. Marx muß nicht neu entdeckt werden, wie es Hobsbawm vorschwebte. Allenfalls könnte er Interesse bei jenen wecken, die sich von seinen Machtphantasien begeistern lassen. Doch um es mit Marx zu sagen: „Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn, als Farce.“