Die Gesellschaft für transatlantische Beziehungen in Fulda wird gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner, dem Bonifatiushaus Fulda, wird am 01. Oktober 2020 die 

Mit dem Abschied der Sowjetunion vom Streben nach Weltherrschaft schuf Gorbatschow 1989/90 nicht nur die Voraussetzungen für das Ende der Nachkriegszeit in Deutschland, und damit die Deutsche Einheit, sondern führte auch ein neues Paradigma in die Weltpolitik ein, das sich gerade heute als hoch aktuell erweist.

Für Deutschen war die Wiederherstellung der staatlichen Einheit Deutschlands mit grossen Hoffnungen aber auch Befürchtungen verbunden. Die einen erwarteten ein Wirtschaftswunder, die Bewältigung der Hinterlassenschaft der SED-Diktatur und ein schnelles Aufholen Ostdeutschlands. Die anderen erwarteten einen rechtsextremen Ruck für ganz Deutschland.

Heute ist zu konstatieren, dass sich Ostdeutschland zwar durchaus dynamisch entwickelt hat, sich aber andererseits auch ökonomische, soziale und wirtschaftliche Unterschiede zwischen Ost- und West verhärtet und verstetigt haben. Inzwischen haben wir eine Debatte über die Fehler der Einheit, die dabei ist, neue Legenden zu schaffen. Nur wer genau hinsieht, kann tragfähige Antworten auf die politische und wirtschaftliche Lage Ostdeutschlands geben. Es bedarf neuer Impulse für die Erneuerung der Demokratie, aber auch der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland.

Es ist zu fragen, warum die Politik sich gerade in Ostdeutschland zu wenig der noch bestehenden Herausforderungen, die aus der Deutschen Teilung und der SED-Diktatur resultieren annimmt, und sich beherzt und couragiert um neue Impulse setzt für die Erneuerung der wirtschaftlichen Dynamik und der Entfaltung der Demokratie bemüht. Und international ist die Frage, wie die Impulse der Gorbatschowschen Vision internationaler Zusammenarbeit an Stelle alten Konfrontations- und Vormachtsdenkens für die Lösung unserer gobalen Probleme fruchtbar gemacht werden kann.